Als sich im Laufe des vergangenen Jahres in Altenberge wie überall die Zahl der Flüchtlinge erheblich gesteigert hat, hat sich im Herbst 2015 auch der TuS-Vorstand mit der Frage beschäftigt, wie der TuS Altenberge 09 einen Beitrag leisten zur Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern kann. Unserer langjähriges Mitglied Eppi Hammer wurde vom Vorsitzenden Thomas Keßler gebeten als Ansprechpartner für dieses Thema tätig und als Vertreter des TuS nach außen z.B. für den „Runden Tisch Asyl“ in Altenberge aktiv zu werden. Und er übt die Funktion seitdem aus.
Die Grundlage für alle Planungen mit Flüchtlingen war, dass die Mitgliedschaft beim TuS kostenfrei ist. Gespräche mit den Flüchtlingen zeigten schnell, dass die Mehrheit sich für Fußball interessierte. Das waren anfangs in der Mehrheit junge Erwachsene, die auch ohne zentrale Koordination in Zusammenarbeit mit den Paten und der Gemeinde Altenberge zunächst offen und unbürokratisch in die jeweiligen Teams aufgenommen wurden: Bei den Senioren trainierten sehr bald ein Spieler in der Ersten, zwei bis drei in der Zweiten mit, bei der A2-Jugend teilweise sogar sechs! In der Freitagshobbygruppe war der Andrang zunächst zu groß, sodass nicht alle gleichzeitig teilnehmen konnten und ein Rotationssystem notwendig wurde.
Im November letzten Jahres wurde eine Flüchtlingstrainingsgruppe installiert, für die Di. und Do. von 16.00 – 17.30 Uhr die Soccerhalle zur Verfügung stand; geleitet, begleitet und betreut von einem kleinen Team (David Marx, Roman Warmeling u.a.). Ab Mai bis Oktober dieses Jahres fand dieses Angebot “outdoor” statt. Der kleine Kunstrasen war zu den Zeiten im Gesamtbelegungsplan der Fußballplätze für den “Flüchtlingsfußball reserviert. Aktuell trainiert diese Gruppe in der Winterzeit in der Soccerhalle. Für die Leitung/Betreuung ist jetzt eine Person verantwortlich: Benjamin Akdeniz, seit 25 Jahren Altenberger, hatte vor einigen Jahren auch eine Jugendmannschaft trainiert. Die Teilnehmerzahlen schwanken hier zwischen 12 – 20 Personen. Die „Freitagsgruppe“, die in der Soccerhalle trainiert, meldet insgesamt 10 Flüchtlinge, die regelmäßig teilnehmen, von denen im Rotationsverfahren aus Platzgründen immer nur die Hälfte teilnehmen kann.
Anfang des Jahres 2016 kamen zunehmend auch jugendliche Spieler hinzu, die in der ersten Jahreshälfte durch einen zentral koordinierten Fahrdienst am Trainingsbetrieb teilnehmen konnten. Im Laufe der Zeit und mit verbesserten Sprachkennt-nissen konnten mehr und mehr teaminterne Hilfestellungen vereinbart werden oder durch die Fahrradwerkstatt eine individuelle Mobilität organisiert werden.
Die Mädchenabteilung hat zwar gelegentlich Kontakte zu Flüchtlingsfamilien mit Töchtern in der „Sonntagsgruppe für 4-6jährige junge Kickerinnen und Kicker, aber bisher hat sich noch kein Mädchen aus diesem Kreis für Fußball entschieden. Diese Angebote stehen aber ebenso offen wie die Junioren- und Seniorenteams.
Heute spielen 16 Flüchtlinge bzw. Asybewerber (davon 6 Senioren) laut Mitglieder-verzeichnis in der Fußballabteilung des TuS und haben einen Spielerpass. Diese Zahl wird natürlich fortgeschrieben. Eine weitere Unterstützung neben dem Fahrdienst und der kostenlosen Mitgliedschaft, die bei Anerkennung über „Bildung und Teilhabe“ Mitglied des Vereins sind, war die Ausstattung mit Sportkleidung und -schuhen über den Sport-Shop. Diese Hilfestellung hat mittlerweile einen Wert von rund 1.200 € erreicht. Weiterhin wurde seitens der U9-Junioren ein Benefizturnier veranstaltet.
Für die Maßnahmen und Bemühungen wurde im vergangenen Herbst auch ein Konzept entwickelt, welches die regelmäßigen Angebote auch anderer Abteilungen beschreibt und Ansprechpartner benennt. Auf diesem Wege bleibt immer die Möglichkeit, das Angebot bei Bedarf und Interesse zu erweitern und zu ergänzen.
Für die nächste Zeit sind zwei Veranstaltungen geplant. Zum einen soll ein Spiel des Flüchtlingsteams gegen eine TuS-Trainer-/BetreuerTeam stattfinden. Solche interne Matches haben eine gute Tradition beim TuS Altenberge (z.B. als interne Mixed-Turniere der Junioren und Juniorinnen). Zum anderen ist ein regionales Turnier mit Flüchtlingsmann-schaften aus den Nachbargemeinden in der Vorbereitung. Austragungsort und Termin werden noch bekannt begeben.
Der Vorstand des TuS Altenberge 09 bedankt sich für die ehrenamtliche Unterstützung als Ansprech-partner, mit Fahrdiensten oder auch als Trainer und Betreuer. Die Arbeit und das Zusammspiel mit Flüchtlingen gelingt deswegen so gut, weil es eine Bereitschaft unserer Mitglieder gibt, sich zu beteiligen, zu helfen und offen zu sein in den Teams. Das ist ein großer Erfolg für diese wichtige Aufgabe und so auch für die Gemeinde Altenberge als Ganzes.